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Alexander Mironow. Das Sonderlager Osernyj

(veröffentlicht in: Russische Geschichtszeitschrift „Heimat“ – 2010. – N° 7. – S. 141-145)

Der 21. Februar 1948 gilt als „Tag der Geburt“ der Sonderlager und Gefängnisse des GULAG. An diesem Tag kam die Verordnung des Ministerrats der UdSSR, 416-159 - streng geheim, heraus, demgemäß binnen einer Frist von sechs Monaten fünf Sonderlager und drei Sondergefängnisse (in Wladimir, Aleksandrow im Gebiet Irkutsk und in Wjerchneuralsk im Gebiet Tscheljabinsk) organisiert werden. In den Sonderlagern und Sondergefängnissen mit strenger Haftordnung (in Veröffentlichungen und Erinnerungen werden sie nicht selten „Regime-Haftanstalten“ genannt), sollten besonders gefährliche Staatsverbrecher konzentriert werden. Zu ihnen gehörten laut Beschluss der sowjetischen Regierung alle, die wegen Spionage, Sabotage und Terrorakten zu Freiheitsentzug verurteilt worden waren, außerdem Trotzkisten, Rechte, Menschewiken, Sozialrevolutionäre, Anarchisten, Nationalisten, Weiß-Emigranten, Teilnehmer an antisowjetischen Organisationen und Gruppen.

Das Kontingent der Sonderlager wurde sowohl mit neu Verurteilten, als auch aufgrund der Tätigkeit von besonderen Aussonderungskommissionen aufgestockt, die entsprechend der gemeinsamen Befehle des MWD, MGB und der Generalstaatsanwaltschaft der UdSSR vom 16. März 1948 geschaffen wurden. In den Besserungs-Arbeitslagern gehörten zu ihrem Personal der stellvertretende Lager-Leiter für operative Tschekisten-Arbeit, der Vorsitzende des MGB der UdSSR und der Staatsanwalt des Lagers. Auf regionaler Ebene bestanden die Kommissionen aus den stellvertretenden Ministern für innere Angelegenheiten und der Staatssicherheit (den stellvertretenden Leitern der MWD- und MGB-Behörden), den Staatsanwälten der Republiken, Regionen und Gebiete. Zur Prüfung und Bestätigung der Protokolle der örtlichen Aussonderungskommissionen beim MWD der UdSSR wurde eine Zentral-Kommission aus Vertretern des MWD der UdSSR, des MGB der UdSSR und der Staatsanwaltschaft der UdSSR ins Leben gerufen.

Innerhalb kurzer Zeit mussten die Kommissionen in Bezug auf alle Verurteilten wegen Verbrechen ihre Entscheidungen treffen, die gemäß § 58 des Strafgesetzes der RSFSR sowie den entsprechenden Paragraphen der Strafgesetze der anderen Unionsrepubliken vorgesehen sind. Lediglich Schwerkranke, unheilbar chronisch Kranke und hilflose Invaliden sowie Häftlinge, deren Strafe 1948 abgelaufen war, blieben an ihren bisherigen Haftverbüßungsorten.

Die übrigen politischen Gefangenen wurden in Sonderlager und Sondergefängnisse verlegt.1

Das Fehlen eindeutiger Kriterien für die Definition der Kategorien besonders gefährlicher Staatsverbrecher führte, neben er großen Anzahl politischer Häftlinge, welche die Lager des GULAG in den ersten Nachkriegsjahren auffüllten, zu der Notwendigkeit , die von der Regierung festgelegte Zahl der Sonderlager und ihr Aufnahmevermögen zu revidieren. Insgesamt wurden anstelle der geplanten fünf Sonderlager zwölf eingerichtet2. Zu Beginn des Jahres 1953 zählte ihr Kontingent 222599 Gefangene3 bei einem ursprünglich gesetzten Limit von 145.000 Menschen.

Alle Sonderlager entstanden in entlegenen Regionen der UdSSR auf der Basis bereits existierender Lager des GULAG-Systems oder der GUPWI, der Hauptverwaltung für Angelegenheiten von Kriegsgefangenen und Internierten des MWD der UdSSR. Im Juli 1949 erhielt jedes der Sonderlager einen Decknamen zugeordnet, und es wurde vorgeschrieben, diesen in allen statistischen Dokumenten und bei Schriftwechsel zu verwenden, wobei der Terminus „Sonderlager“ nicht erwähnt werden durfte4. Sie schönen, fast poetischen Bezeichnungen sollten die Geheimhaltung der Sonderlager verstärken, wobei nicht einmal annähernd ihre ungefähre Lage bekannt werden sollte. So befand sich der Sonderlagerpunkt des Uferlagers (Sonderlager N° 5) hunderte Kilometer vom Ochotskischen Meer entfernt, in Workuta, wo das Fluss-Lager lag (Sonderlager N° 6) gab es überhaupt keine großen Flüsse…

„Ordnungsgemäße Bedingungen gewährleisten“

Es ist schwierig zu sagen, wodurch man sich im GULAG bei der Namenswahl für das 7. Sonderlager leiten ließ. Vielleicht spielte hier die relative Nähe zum Baikal-See (500 km) oder die Fülle an kleinen Seen um das Taischetlag eine Rolle, das praktisch zur Hauptstadt eines der größten Sonderlager wurde. Wie dem auch sei – dem Sonderlager N° 7 diel die Bezeichnung „See-Lager“ zu. Es ist interessant, dass das „Oserlag“, als am häufigsten verwendete Variante der Benennung eines Lagers in einer der deutschen Monografien, auf die Erinnerungen von Häftlingen verweist, welche sich fälschlicherweise die Abkürzung „OSOR“-Lag vorstellten und meinten, es handele sich um ein „Besonders Geheimes Arbeitslager“.5

Der Beschluss über die Schaffung des Sonderlagers N° 7 wurde am 7. Dezember 1948 verabschiedet, und zu Beginn des Jahres 1949 befanden sich im Oserlag bereits 2.342 Häftlinge.6 Eine dermaßen schnelle „Auffüllung“ des neuen Lagers mit einem Häftlingskontingent erklärt sich dadurch, dass es auf der Basis des ehemaligen Lagers N° 7 für japanische Kriegsgefangene und des Angarsker (bis April 1948 – Taischetsker) Besserungs-/Arbeitslagers entstand. Gerade politische Häftlinge des Angarlags wurden die ersten Gefangenen des neuen Sonderlagers, und bald darauf stockten Gefangene, die aus anderen Besserungs-/Arbeitslagern verlegt worden waren, das Kontingent des Oserlags auf.

Und so erinnert sich Wsewolod Tscheussow an die ersten Tage im neuen Lager: „Im Februar 1949 brachten sie uns aus dem Wosturallag (Ost-Ural-Lager; Anm. d. Übers.) zum Kilometer 212 an der Trasse Taischet – Ust-Kust. Hier befand sich der 016. Lagerpunkt des Oserlags, wo ein großer Teil des Lagers bereits mit Stacheldrahtzaum eingefasst war. Doch ich lenkte meine Aufmerksamkeit auf etwas ganz anderes. Auf dem Lager-Territorium waren runde Beete angelegt worden, so etwas hatte es im Ural nicht gegeben – akkurate, kleine Wege und Miniatur-Bäume in der Art von Bonsai-Bäumchen, und an den Baracken-Eingängen gab es als Überbleibsel vom Neujahrsfeiertag noch „Mandarinen“, die offensichtlich aus gefärbten Kartoffeln gebastelt worden waren. Da ich die japanische Kultur gut kannte, begriff ich, dass hier in der Zeit vor uns japanische Kriegsgefangene untergebracht waren“.7

Die Unterbringung der politischen Gefangenen in den Lager-Abteilungen, die hauptsächlich von japanischen Kriegsgefangenen errichtet wurden waren, vereinfachte die Aufgabe der Schaffung des Sonderlagers ein wenig. Dabei mussten die bereits existierenden Lagerpunkte mit den Vorstellungen über die Erfordernissen in Sonderlagern in Einklang gebracht werden: Gitter an den Fenstern, Schlösser an den Tieren, Ausgangsmöglichkeit vom Territorium der Wohnlagerzonen der Verwaltungsgebäude, Vervollständig des Lagers mit verstärkten Wachtrupps. Nach den Dokumenten zu urteilen, die aus dem Oserlag nach Moskau gelangten, gestaltete sich das äußerst schwierig. Laut Informationen des stellvertretenden Lagerleiters G.A. Marin gab es im Oserlag kein Eisen zur Herstellung von Gitterstäben für die Fenster, es gab auch nicht genügend Stacheldraht, keine elektrische Ausrüstung und Lampen.8

Ein ernsthaftes Problem für das neue Lager stellte die Unmöglichkeit dar, die Begleitwachen aufzustocken, welche die Bewachung der Lagerzonen sowie den Ausmarsch der Häftlinge zur Arbeit gewährleisten sollten. Am 1. Juni 1949 umfasste der unvollständige Wach-Bestand 1262 Mann9, was sich negativ auf den Arbeitseinsatz des Kontingents auswirkte. So steht in der Statistik des GULAG für das erste Halbjahr 1949 vermerkt, dass „im Oserlag aus Gründen des Mangels an Wachpersonal die Zahl der Sklaven-Arbeitskräfte lediglich 739.000 Mann-Tage ausgemacht hätte (die Menge an Arbeit, die eine Person durchschnittlich an einem Tag schafft; Anm. der Übers.). Zusammen mit den Ausfällen aufgrund anderer Ursachen (Mangel an Arbeit, Zusammenstellung von Häftlingsetappen, Rücktransporte innerhalb der Lager u.a.) gingen mehr als 1 Million Mann-Tage verloren, bei einem allgemeinen Kostenaufwand für den Unterhalt des Kontingents in Höhe von mehr als 15 Millionen Rubel“.10

Nicht zufriedenstellend waren auch die Haftbedingungen. Als Zeugnis dafür mag ein Schreiben an die Generalstaatsanwaltschaft der UdSSR sein, das der rumänische Gefangene Joan Baltisch aus dem 016. Lagerpunkt des Oserlags abschickte und in dem er mitteilt, dass „die Mehrheit der politischen Häftlinge auf nackten Pritschen liegt, dass es keine Matratzen, Decken und Kissen gibt. Eine einzige Wattejacke oder Steppjacke dient als Bettzeug. Millionen Wanzen in den Baracken lassen einen nicht zur Ruhe kommen. In der Ambulanz des Lagerpunktes fehlt es an den notwendigsten Medikamenten und medizinischen Instrumenten“.11 Selbstverständlich erreichte ein derartiger Brief seinen Empfänger gar nicht erst, doch die durch ihn herbeigeführte Überprüfung bestätigte, dass „die Wohnbaracken völlig verwanzt waren und 50% der Gefangenen keinerlei Bettzeug zur Verfügung hatten“12. Im GULAG verlangten sie von der Leitung des Oserlag „ordnungsgemäße Haftbedingungen für die Gefangenen im Lager, ein strenges Regime und ihre zuverlässige Isolierung sowie eine vollständigen Arbeitseinsatz des Kontingents sicherzustellen“.13

Ungeachtet der ernsthaften Schwierigkeiten bei der Organisierung des Oserlags stieg die Zahl des Sonderkontingents im neuen Lager ständig an. Wenn sich am 10. Mai 1949 in den 28 Lagerpunkten 23.680 Menschen befanden, so zählte man gegen Ende des Jahres in 34 Lager-Außenstellen des Oserlag bereits 31.523 Gefangene. Weitere zwei Jahre später, im Januar 1952 umfasste das Sonderlager N° 7 insgesamt 37.093 Mann (das ist der höchste Index in der gesamten Geschichte des Oserlags).14 Wenngleich das Lagerlimit – 45.000 Gefangene – nicht erreicht wurde, blieb das Oserlag eines der größten Sonderlager des MWD.

Vom Baikal bis an den Amur bauen wir eine Magistrale

Die 50 Lagerpunkte des Oserlag waren verteilt über den gesamten 300 km großen Abschnitt der zu bauenden Baikal-Amur-Eisenbahn-Magistrale – von Taischet bis nach Bratsk. Die grundlegenden Arbeiten an der Hauptstrecke der BAM wurden durch die Arbeitskraft der japanischen Kriegsgefangenen und Häftlinge des Taischetlags noch im November 1947 vollendet. Über die „Art und Weise“ des Jahrestages der Großen Oktober-Revolution berichtete man J. Stalin: man belog den Führer, indem man ihm mitteilte, dass bereits der erste Zug bis nach Bratsk gefahren sei, der in Wirklichkeit erst ganze zwei Monate später die gesamte Strecke durchfuhr.

Dem Sonderkontingent des Oserlags stand nun bevor, die Folgen der „übereiligen“ Verlegung des Schienenstrangs zu korrigieren und die an die Bahnlinie angrenzenden Territorien zu erschließen. Von den politischen Häftlingen wurden Wasserabläufe geschaffen, die Abhänge entlang des Bahndamms befestigt, Brücken über die Angara, Bahnhofsgebäude und Depots in Tschun und Wichorewka gebaut. Die Gefangenen des Oserlags schufteten bei der Beschaffung und Lieferung von Holz, Schnittholz, Bahnschwellen, sie stellten Standard-Fertighäuser für den Bedarf des MWD auf, bedienten das zentrale Reparatur-Werk in Taischet (Reparatur von technischen Gerätschaften der Hauptverwaltung der Lager für den Bau von Eisenbahnstrecken), holzverarbeitende Kombinate und Ziegeleien, arbeiteten in Steinbrüchen und landwirtschaftlichen Sowchosen.

Die meisten der Lageraußenstellen waren in irgendeiner Form spezialisiert. So fertigten die Gefangenen des Lagerpunktes 037 bei Kilometer 192 der Bahnlinie Taischet – Bratsk Bahnschwellen an, der 019. Lagerpunkt in Tschun bediente das Holzverarbeitungskombinat, und die Frauen der Lagerstelle 021 in Bratsk sowie des Lagerpunktes 024 (bei Kilometer 54) befassten sich mit der Aufbereitung von Glimmer.

Nach den Erinnerungen Wassilij Passetschnikows „gruben“ die Häftlinge des 017. Lagerpunktes des Oserlags (Kilometer 225) „tiefe Aushöhlungen, transportierten in Schubkarren tausende Kubikmeter Erdreich ab, damit irgendwann Tunnel ohne Decke dabei herauskamen. Nachdem die Aushöhlung fertig war, wurden die beidseitigen Hänge mit Grassoden belegt und anschließend mit Holzpflöcken befestigt“. 15

Während ihres Aufenthalts im Lager N° 7 fuhren die Gefangenen mehrmals von einem Ort zum anderen. So wechselte beispielsweise Karl-Heinz Langhagel in den fünf Jahren seines Aufenthalts im Oserlag fünfmal die Lagerstelle: in Tschun (019. Lagerpunkt) arbeitete er im Holzverarbeitungskombinat, in Ansjoba (043. Lagerpunkt) war er am Bau der Wohnhäuser und des Feuerwehr-Depots für die neue Siedlung beteiligt, in Wichorewka (am 011. und 013.) war er bei der Verladung von Baumstämmen für die Holzfabrik im Einsatz. Nach den Erinnerungen des deutschen Häftlings war für ihn die beste Zeit im Oserlag der Monat, den er am 026. Lagerpunkt (Ansjoba) verbrachte. Hier tauschte Langhagel die schwere körperliche Arbeit gegen Tätigkeiten am Schreibtisch ein, man befahl ihm dort, Kopien der Bauzeichnungen der „Atomfabrik“ anzufertigen.16

Der Beschluss über den Bau des geheimjen Objekts – des Kombinats N° 823 des Ministeriums für mittleren Maschinenbau wurde 1954 verabschiedet. Es war geplant, das Nummern-Kombinat und Radischtschew, die Stadt der Betreiber, im Bezirk des heutigen Bratsk zu errichten. Hauptarbeitskräfte für den Bau des Kombinats sollten die Gefangenen des Oserlags werden. Lagerleiter S.K. Jewstignejew, der dem Bau voranstand, glaubte aufrichtig an die höchste Geheimhaltung der Arbeiten, aber wie sich herausstellte, wussten von der Bestimmung des Objekts Jahre später sogar politischer Gefangene mit ausländischer Staatsangehörigkeit.

Für das zukünftige Kombinat bereiteten die Häftlinge des Oserlag den Bauplatz vor, errichteten rechtzeitig mehrere Wohnhäuser und ein Feuerwehr-Depot, doch bereits Anfang 1955 wurde für das geheime Objekt ein anderer Ort ausgewählt, während man sich am Ufer der Angara zu dieser Zeit an die Errichtung des Bratsker Wasserkraftwerks machte. Der allrussische führende Komsomolzen-Bau nutzte die Infrastruktur des Oserlag als Startplatz für den Bau des Wasserkraftwerks und der neuen Stadt. Die Ersterbauer von Bratsk wurden in den freigemachten Baracken des Oserlag untergebracht, und die Bahnlinie Taischet – Bratsk, die innerhalb kürzester Zeit von Kriegsgefangenen und politischen Häftlingen verlegt wurde, schuf günstige Bedingungen für die industrielle Erschließung der Mittleren Angara-Gebiete.

Scherereien und Meutereien

Nach Stalins Tod erwarteten die politischen Gefangenen große Veränderungen, doch die Frühjahrsamnestie des Jahres 1953 betraf nicht die Häftlinge der Sonderlager. Die enttäuschten Erwartungen entluden sich in Massenprotest-Aktionen. Die Aufstände der politischen Gefangenen fanden im Gorlag (Sonderlager N° 2), Retschlag (Sonderlager N° 6) und Steplag (Sonderlager N° 4) statt.

Der Leiter des Oserlag S.K. Jewstignejew unterstreicht in seinen Erinnerungen, dass das Sonderlager N° 7 den Massenstreiks und Revolten entging. Diesen „Erfolg“ erklärt er mit seiner eigenen Diplomatie und der Unterstützung der parteilichen Zwischenschicht (!?) in den Lagerpunkten17. Ganz anders bewerten die Häftlinge selbst die Situation.

Gerd Utech erinnert sich so an den Aufstand am 043. Lagerpunkt im November 1954: die Brigade der deutschen Häftlinge, die im Sägewerk arbeitete, verlangte die Ausgabe von Handschuhen und Schnürschuhen sowie eine normale Verpflegung. In einer der Nachtschichten verweigerten sie die Arbeit und wärmten sich stattdessen die ganze Nacht am Lagerfeuer, welches sie aus Produktionsabfällen entfacht hatten. Schon bald darauf wurden die Forderungen der deutschen Brigade auch von anderen Gefangenen unterstützt. Das gesamte Kontingent des Lagerpunktes blieb in der Wohnzone und begab sich nicht an die Arbeitsplätze. Ein paar Tage später drängte die merklich verstärkt Wachmannschaft alle Streikenden ohne Anwendung von Gewalt in die verbotene Zone zurück. Unter Nutzung der Lager-Kartothek nannte der Regime-Leiter die Namen der Häftlinge, denen es erlaubt war, in die Baracken zurückzukehren. Die übrigen, nicht genannten 30 Mann, von denen ein großer Teil aus der deutschen Brigade stammte, wurden zum Straflagerpunkt N° 307 geschickt.18

An einen ähnlichen Streik im Frauen-Lagerpunkt in Nowotschunka erinnert sich Jusefa Zeschko (Knigina): „ Wir verweigerten das Essen und gingen drei Tage nicht zur Arbeit. Wir stellten unsere Bedingungen. Ein Beispiel gaben die Frauen aus Norilsk, die nach dem Aufstand in unser Lager verlegt worden waren. Die Lagerleitung war in heller Aufregung, versprach alle Forderungen zu erfüllen, damit wir nur wieder zur Arbeit gingen. Aber natürlich wurde dann doch nicht viel gemacht“.

In den beschriebenen Fällen gelang es eine bewaffnete Konfrontation zwischen Häftlingen und Lagerwachen zu vermeiden. Ganz anders verliefen die Ereignisse im Mai 1954 in einem er Lagerpunkte unweit von Bratsk. Letten, Esten, Litauer und West-Ukrainer, die das Kontingent der Sonderkolonne N° 008 ausmachten, nahmen das Wachthaus ein, entwaffneten die Wachtposten auf den Wachtürmen sowie das Wachbataillon und befreiten dann all ihre Kameraden.

Die Leitung der Behörde für innere Angelegenheiten machte sich mit allen drei Regimentern der Sajarsker Begleit-Division des MWD an die Niederwerfung der „konterrevolutionären Meuterei der kriminellen Verbrecher und Wiederholungstäter“. Nach acht Tagen und Nächten, in denen eine Massenhetzjagd stattfand, die Taiga und die an Bratsk angrenzenden Siedlungen und Zonen durchkämmt wurden, gelang es schließlich den Aufstand zu lokalisieren. In den Felsen der Pjanyi-Insel, im Fluss Angara, umzingelten die Soldaten die letzte Gruppe Aufständischer. Ergeben wollten sie sie nicht, sondern versuchten mehrere Male den Ring zu durchbrechen und zu fliehen. Schließlich, in der Nacht vom 11. auf den 12. Mai 1954, bei einsetzendem Gewitter und Wolkenbrüchen, begab sich die umzingelte Gruppe der Esten und Ukrainer heimlich ins Wasser, überfiel einen halben Kilometer von der Insel entfernt die Mannschaft des bewachten Kutters, warf alle ins Wasser und fuhr dann die Angara flussabwärts zur Padunsker Stromschnelle. Angeführt wurden die aufständischen Häftlinge von einem ehemaligen Schullehrer aus Tallinn - Herald Tant. Davon erzählt in seinen Erinnerungen der politische Gefangene Weniamin Dodin. Er bestätigt, dass die überlebenden Teilnehmer am Aufstand in den Isolationsgefängnissen des Oserlag konzentriert und die „Anführer der Meuterei“ ins fünf Kilometer von Ust-Kut entfernt gelegene Straflager verlegt wurden.

Die Protest-Aktion im Oserlag ereignete sich überall, doch die Zerrissenheit der Lagerpunkte und ihre vergleichsweise kleine Größe (in den geräumigsten wurden bis zu 2000 Gefangene gehalten) machten einen Massen-Auftritt der Häftlinge unmöglich.

„Bacchanalien der Freilasszung“

Das Jahr 1954 war das letzte in der Existenz des Oserlag im Status eines Sonderlagers. Auf Befehl des MWD der UdSSR vom 17. Juni 1954 wurden alle Sonderlager zu allgemeinen Besserungs-/Arbeitslagern umorganisiert. Die Insassin des Oserlags Ida Nappelbaum beschreibt die letzten darauf folgenden Ereignisse so: „Ganz unerwartet begann unser Alltag sich zu ändern. Wir wussten und verstanden nicht warum. Einmal entdeckten wir, dass das Schloss an der Tür nachts nicht zugesperrt wurde. Später kam eine Anweisung, die Gitterstäbe an den Fenstern abzusägen. Und sie sagten sogar: „Wenn ihr wollt, könnt ihr auch die Nummern von euren Wattejacken entfernen“. Aber wir hatten es nicht eilig; wer weiß, wie das zu verstehen ist! „Sie stören uns nicht“, - antworteten wir“.20

Bald verkürzten sie die Länger des Arbeitstages, schafften die Einschränkungen beim Briefverkehr und des Erhalts von Paketen ab, und 1955 begannen dann die Massen-Freilassungen der politischen Gefangenen. In erster Linie verließen Häftlinge aus anderen Staaten das Oserlag. Ausländische Staatsbürger, die von der Sowjetischen Militärverwaltung auf den von der Roten Armee kontrollierten Territorien verurteilt worden waren, wurden in allen Sonderlagern gehalten. Im Unterschied zu Kriegsgefangenen und Internierten, die sich bis zu ihrer Repatriierung in Sonderlagern der Hauptverwaltung für Angelegenheiten von Kriegsgefangenen und Internierten beim NKWD der UdSSR befanden, wurden „politische“ Ausländer im Bestand der Sonderlager nicht besonders gekennzeichnet, und wie Jacques Rossi ganz gerechtfertigt bemerkte, „besaßen sie die Möglichkeit, sich näher mit den geschriebenen und ungeschriebenen Gesetzen des GULAG vertraut zu machen“.21

Erst 1954 wurden für ausländische politische Häftlinge separate Lager oder Lager-Abteilungen geschaffen. Im Oserlag übernahmen die Lagerpunkte 013 und 043 die Rolle des „Ausländer-GULAG“. Neben Staatsbürgern aus Deutschland, Österreich, Ungarn, Korea sowie einer Reihe anderer Länder, befind sich hier eine große Gruppe von Häftlingen aus dem Nord-Osten Chinas. Sie alle waren in der Regel der Herkunft nach Russen und besaßen die Staatsbürgerschaft der Mandschurei oder Chinas. In dem die Lagerleitung alle Ausländer in gesonderten Lagerpunkten konzentrierte, förderte sie unfreiwillig die Entstehung einer Art „Landsmannschaften“ von sich vereinigenden Vertretern des einen oder anderen Landes, was dazu beitrug, die nationalen Traditionen zu bewahren, sofern dies unter Lagerbedingungen möglich war. 1954 wurden im Lagerpunkt 013 des Oserlag sogar eine Fußball- und Volley-ball-„Meisterschaft“ veranstaltet. Deutsche und ungarische Gefangene stellten ihre Nationalmannschaften für die sportlichen Wettkämpfe auf, zu derselben Zeit wie die Leute aus Charbin die Mannschaft der Sowjetunion vorstellten.

Gemäß Anordnung des Präsidiums des Zentralkomitees vom 14. März 1955 wurden die Akten der verurteilten Ausländer, die in Haftverbüßungsorten in der UdSSR gehalten wurden, überprüft. Zum November 1955verließen alle Häftlinge mit ausländischen Staatsangehörigkeiten das Oserlag. In Bezug auf die sowjetischen Polit-Häftlinge und „Personen ohne Staatsbürgerschaft“ (beispielsweise Charbiner), die in Erwartung einer Überprüfung ihrer Fälle weiter im Lager blieben, wurden die Haftbedingungen erheblich gemildert. Nach den Erinnerungen von Wsewolod Tscheussow standen Gefangene des Oserlag zu jener Zeit nicht mehr unter Wachbegleitung, gingen selbständig zur Arbeit und kehrten auch rechtzeitig wieder ins Lager zurück. „Fast wie frei angestellte Arbeiter, nur leben mussten sie in der Lagerzone und sich auch den vorherigen Lagerleitern unterordnen. Aber auch die änderten ihr Verhalten uns gegenüber; sie ahnten wohl, dass es bald Veränderungen geben würden. 1956 begannen die „Bacchanalien der Freilassung“. Eine Kommission überprüfte die Akten in alphabetischer Reihenfolge, und jeden Tag wurden „stoßweise“ ein paar Menschen in die Freiheit entlassen, wobei man sie zu unbegründet Verurteilten erklärte und ihnen mitteilte, dass sie als nicht vorbestraft galten!“.22

Die letzten Häftlinge

Zum Herbst 1956 befanden sich im Besserungs-/Arbeitslager Oserlag immer noch politische Gefangene, denen die Rehabilitation wegen „der Schwere ihrer Verbrechen“ verweigert wurde. Es handelte sich dabei vor allem um Teilnehmer ukrainischer und baltischer antisowjetischer Organisationen, die mit Waffen in den Händen verhaftet und zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt worden waren. Außerdem wurden aus dem Gorlag und dem Retschlag mit einer Häftlingsetappe einige Teilnehmer der Massen-Protestaktionen hierher gebracht. Einer von ihnen war Moris Gerschman – Mitglied des „Aktionskomitees“, das im Juli 1955 zur Leitung des Aufstands im Workutaer Schacht N° 4 gegründet worden war. In seinen „Abenteuern eines Amerikaners in Russland“ beschreibt er das Oserlag 1957, wo sich neben politischen Gefangenen, die keine Rehabilitation erhalten hatten, auch andere Häftlingskategorien befanden. „Die Lage im Lager war ruhig, die Kriminellen gehörten im Wesentlichen nicht zu den „Dieben im Gesetz“ oder Unfug treibenden “Sukis“ (Kriminelle, die nicht mehr nach dem Verbrecherkodex leben; Anm. d. Übers.), wenn gleich man bisweilen auch solche antraf“.23

In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre nahm das Erziehungs- und Arbeitslager Oserlag weiterhin auch neu verurteilte Polithäftlinge „in ihre Reihen auf“. Versteht sich, dass ihre Zahl erheblich geringer war, als der Strom der „Konterrevolutionäre“ der vorangegangenen Jahre, aber, wie schon zuvor, waren die meisten von ihnen nach § 58 des Strafgesetzes der RSFSR verurteilt worden. Boris Sosnowskij, verurteilt zu 10 Jahren strenger Regime-Haltung, traf im Oktober 1958 im Oserlag ein. Wie das Lager sich seit jener Zeit verändert hatte, konnte er Dank Erzählungen seiner Mitgefangenen abschätzen, die sich hauptsächlich aus ukrainischen Nationalisten zusammensetzten und nicht der Rehabilitation unterlagen. Einen nicht unerheblichen Teil des Kontingents des Oserlags jener Zeit machten auch die so genannten „Pfaffen“ aus, zumeist waren dies Zeugen Jehovas24.

Boris Sosnowskij bestätigt, dass „sein“ Oserlag schon nicht mehr als Sonderlager bezeichnet werden kann, Die Gefangenen jener Zeit trugen bereits ihre eigene Kleidung ohne demütigende Nummern, sie waren auch nicht mehr kurz geschoren und durften sich auf dem Lager-Territorium frei bewegen. Das Einzige, was die Häftlinge des Oserlag in den verschiedenen Jahren wohl miteinander verband, war die Anerkennung der Unschuld der meisten von ihnen sowie deren nachfolgende Rehabilitierung.

Anfang März 1960 wurden die politischen Gefangenen aus allen Kolonnen des Oser-Erziehungs-/Arbeitslagers in Taischet zusammengezogen. Das Sonderkontingent wurde unverändert auf verschiedene Waggons verteilt und ins Dubrawlag geschickt. Damit endete die Geschichte des Sonderlagers „Osernij“.

***

1. Befehl des MWD, MGB und der Generalstaatsanwaltschaft der UdSSR N° 00279/00108/72 streng geheim „Über die Organisierung von Sonderlagern und – Gefängnissen des MWD für die Unterbringung besonders gefährlicher Staatsverbrecher sowie über die Verschickung derselben nach Verbüßung ihrer Haftstrafe in die Verbannung, unter Aufsicht der MGB-Organe“, 16. März 1948 // Geschichte des Stalinistischen GULAGs, Ende der 1920er Jahre bis 1. Hälfte der 1950er Jahre: Dokumenten-Sammlung. In 7 Bänden; Bd. 2 Das Strafsystem: Struktur und Personal / Verantw. Red. und Verf. N.W. Petrow. – Moskau, ROSSPEN-Verlag, 2004. – S. 336-340.

2. Ursprünglich wurden 5 Sonderlager organisiert:

N° 1 – „Mineralnij“ (Mineral-Lager), Siedlung Inta, ASSR Komi (bis zu 34.500 Gefangene);
N° 2 – „Gornij“ (Berg-Lager), Stadt Norilsk (20.000);
N° 3 – „Dubrawnij“-Lager, Siedlung Jawas, Mordwiniche ASSR (26.000);
N° 4 – „Stepnoj“ (Steppen-Lager), Stadt Dscheskasgan, Kasachische SSR (28.900);
N° 5 – „Beregowoj“ (Ufer-Lager), Stadt Magadan (32.000)

Bis Ende 1948 wurden noch zwei weitere Sonderlager eingerichtet:

N° 6 – „Retschnoj“ (Fluss-Lager), Stadt Workuta, ASSR Komi (37.700);
N° 7 - „Osernyj“ (See-Lager), Stadt Taischet, Gebiet Irkutsk (37.100).

Zwei Sonderlager wurden 1949 im Bezirk Karaganda organisiert:

N° 8 – „Pestschanyj“ (Sand-Lager), (39.700)
N° 9 – „Lugowoj“ (Wiesen-Lager), (12.800).

1951 wird im Gebiet Kemerowo das Sonderlager N° 10 eingerichtet, das „Kamyschower Lager“ (13.300), und 1952entwickelt sich im Gebiet Pawlodar das Sonderlager N° 11 – „Dalnyj“ (das „entfernte Lager“), (3.100). Das Sonderlager N° 12 – „Wodorasdelnyj“ (das „Wasserscheiden-Lager“), (1.200), welches ein halbes Jahr existierte, von Oktober 1952 bis April 1953, wurde an der Bahnstation Mikun der Petschora-Eisenbahnlinie in der ASSR Komi.

3. Berechnet vom Autor des Nachschlagewerks über das System der Erziehungs-/Arbeitslager in der UdSSR, 1923-1960. Verf. M.B. Smirnow. Unter der Redkation von N.G. Ochotina, A.B. Roginskij. – Moskau: „Swenja“-Verlag, 1998

4. Staatliches Archiv der Russischen Föderation (GARF), Fond 9414, Verz. 1, Dossier 1843, Blatt 27.

5. Bährens, Kurt, Deutsche in Straflagern und Gefängnissen der Sowjetunion // Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges. – München, 1965. – Band V/2. – S. 338.

6. GARF, Fond 9414, Verz. 1, Dossier 1845, Blatt 21.

7. Erinnerungen, aufgezeichnet vom Autor
Wsewolod Wassiljewitsch Tscheussow (1920-2007) – gebürtig aus Charbin, wo er 1945 auch verhaftet wurde. Verurteilt nach § 58 des Strafgesetzes der RSFSR. Saß im Sewurallag (Nord-Ural-Erziehungs-/Arbeitslager, Swerdlowsker Gebiet), Sonderlager N° 7. Nach seiner Entlassung blieb er in Wichorewka.

8. GARF, Fond 9414, Verz. 1, Dossier 1866, Blatt 17

9. GARF, Fond 9414, Verz. 1, Dossier 1846, Blatt 182

10. Ebenda, Blatt 115

11. GARF, Fond 9414, Verz. 1, Dossier 1866, Blatt 63

12. Ebenda, Blatt 71

13. Ebenda

14. Das System der Erziehungs-/Arbeitslager in der UdSSR, 1923-1960: Nachschlagewerk der „Memorial“-Organisation, GARF, Verfasser M.B. Smirnow. Unter der Redaktion von N.G. Ochotina, A.B. Roginskij. – Moskau: „Swenja“-VFerlag, 1998. – S. 343

15. Unveröffentlichte Erinnerungen aus dem Archiv der Bratisker Filiale der Russischen „Memorial“-Gesellschaft.
Wassilij Sergejewitsch Passetschnikow (1920-2005). Gebürtig und wohnhaft in der Mandschurei, wo er 1945 verhaftet wurde. Verurteilt zu 15 Jahren Erziehungs-/Arbeitslager. Von 1948 bis 1956 verbüßte er die Strafe im Oserlag. Nach seiner Entlassung blieb er in Wichorewka.

16. Erinnerungen, aufgezeichnet vom Autor.
Karl-Heinz Langhagel, geb. 1919. Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs. 1950 in Berlin zu 25 Jahren Erziehungs-/Arbeitslager verurteilt; verbüßte die Strafe im Oserlag. Kehrte 1955 nach Deutschland zurück. Lebt in der Stadt Celle.

17. S.K. Jewstignejew. Ich war Soldat der Partei // Das Oserlag: wie es war. Verf. L.S. Muchin. – Irkutsk: Ost-Sibirischer Buch-Verlag, 1992. – S. 13

18. Gerd Utech, Prägende Jahre in Potsdam und Sibirien 1945-1955: Ein Zeitzeugenbericht. – Berlin, 2003. – S. 124-126

19. J.I. Zeschko-Knigina. Wir hörten auf Menschen zu sein… // Das Oserlag: wie es war. Verf. L.S. Muchin. – Irkutsk: Ost-Sibirischer Buch-Verlag, 1992. – S. 109.

20. Ida Nappelbaum, Ecke des Widerscheins: kurze Begegnungen eines langen Lebens.- SPb., „Logos“-Verlag, 1995. – S. 138

21. Jacques Rossi, Nachschlagewerk zum GULAG – Moskau: Proswet-Verlag, 1991. – S. 136

22. Unveröffentlicht6e Erinnerungen aus dem Archiv der Bratsker Filiale der Russischen „Memorial“-Organisation

23. M. Gerschman, Abenteuer eines Amerikaners in Russland (1931-1990). – New York, 1995. - S. 264

24. Erinnerungen, aufgezeichnet vom Autor
Boris Nikolajewitsch Sosonowskij, geb. 1938; lebte und arbeitete in Nowosibirsk. 1958 verhaftet und nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR zu 10 Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Verbüßte die Strafe im Oserlag und Dubrawlag. 1997 rehabilitiert. Lebt in München.


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