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Briefe an das Krasnojarsker "Memorial"

1989-341

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Freunde von «Memorial»!

Ich wende mich in einer wichtigen Angelegenheit an Sie, die mit einer großen Bitte verbunden ist.

Wir – ein paar Leute aus der Stadt Oldenburg/Weser-Ems-Gebiet (Einwohnerzahl ca. 140000) arbeiten gemeinsam mit der Carl-von-Ossietzky-Universität an dem Thema «Unter der Gewaltherrschaft des Natioalsozialismus 1933 – 1945».

Wir wollen, dass die Zeit des furchtbaren faschistischen Systems dem deutschen Volk endlich klar und deutlich vor Augen geführt wird. Bisher sind unserer Meinung nach die Verbrechen der Deutschen an den Völkern der Welt noch nicht vollständig und offen genug dargestellt worden.

Vieles wurde totgeschwiegen.


Es gibt noch eine Menge bittere Arbeit zu leisten. Erst dann ist eine wirkliche Verständigung zwischen uns und den vielen Opfern und ihren Nachkommen aus der UdSSR möglich. Wir schreiben derzeit eine Arbeit zum Thema „Sträflinge und Kriegsgefangene in Nazi-Deutschland 1933-1945“. In unserer Nachbarschaft im Weser-Ems-Gebiet lebten Tausende der Millionen Russen, die in Deutschland in Sklaverei oder Gefangenschaft gehalten wurden. Ihr Leben hier, weit weg von ihrer Heimat, war voller Leid.

Viele von ihnen blieben für immer in einem fremden Land.

Sie befanden in Arbeits-, Konzentrations- oder Kriegsgefangenenlagern. Frauen lebten teilweise auch in deutschen Familien.

Wir bitten diejenigen, die im Weser-Ems-Gebiet (Emsland, Bremen, Bremerhaven, Oldenburg, Purich (?), Emden, Leer, Osnabrück, Oberlanger (?), Batchornt (?) usw.) waren, uns ihre Erfahrungen und Erlebnisse mitzuteilen.

Vielleicht können Sie uns vorübergehend Fotografien und Dokumente aus jener Zeit zur Verfügung stellen.

Für diese historische Chronik ist es sehr wichtig, dass die Opfer der UdSSR zu Wort kommen - es würde die Herzen der Menschen hier zutiefst berühren.

Nur dann können sie verstehen und sich persönlich an dem Kampf beteiligen, dass weder von Deutschland noch von irgendeinem anderen Land jemals die Gefahr des Hasses und der Vernichtung von Menschen ausgeht.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde, wir würden uns freuen, wenn Sie uns helfen und diese Nachricht an Familie, Freunde und Bekannte in Ihrer Umgebung weitergeben.

Ein Aufruf in der lokalen Presse wäre sehr hilfreich.

Wir haben einen Fragebogen erstellt, der uns helfen soll, folgende Fragen zu beantworten.

Darüber hinaus sind eigene Erinnerungen besonders wichtig für uns. Bitte senden Sie die Informationen, die Sie erhalten, an mich:

GUNTER
Adresse
Vielen Dank im Voraus und viele Grüße aus Oldenburg (BRD)
Ihr…


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