









Nicht vor November 1941
Im Oktober 1941 trafen in unserem Bezirk 2160 Wolgadeutsche ein, darunter 175 Spezialisten, u.a. 18 Mitglieder der Allrussischen Kommunistischen Partei und 11 Komsomolzen.
Nach Berufen: 4 Drechsler, 7 Schlosser, 42 Traktoristen, 7 Mähdrescher-Fahrer, 9
Fahrer, 14 Lehrer, 5 Ärzte, 15 Kontenführer, 7 Partei-Mitarbeiter, 6 Mechaniker,
3 Agronomen, 6 Buchhalter, 7 Schmiede, 4 tierärztliche Feldscher und andere.
Sie wurden alle auf die Kolchosen und Staatsgüter des Bezirks verteilt, wo im
Voraus Unterkünfte vorbereitet worden waren. Die Umsiedler wurden
zufriedenstellend untergebracht, die Kolchosen geben den Umsiedlern Lebensmittel
gegen Vorlage von Quittungen aus und einigen zahlen sie einen Vorschuss von 15
Rubel pro Monat.
In der Region sind vier Personen in Führungspositionen tätig, darunter ein Kolchos-Vorsitzender, ein stellvertretender Vorsitzender einer Kolchose und zwei Leiter von landwirtschaftlichen Betrieben.
Die Arbeit wird im Allgemeinen als zufriedenstellend bewertet, so zeigt beispielsweise das Mitglied der Allrussischen Kommunistischen Partei (Bolschewiken) Kil als Leiter der ETF der Kolchose „Altyn Chul“, eine gute Einstellung zu seiner Tätigkeit, beteiligt sich aktiv an der öffentlichen Arbeit, tritt immer bei Versammlungen sowohl der Partei als auch der Kolchose auf; während des Getreidekaufs trat Kil als Erster auf und sagte, dass die Kolchosen ihre Getreideüberschüsse an den Staat verkaufen sollten. Sein Vorschlag wurde von den anderen Kolchosen bestätigt, und er trat gleich in den ersten Tagen nach seiner Ankunft der Kolchose bei. In der Kolchose „Krasnaja Agronomija“ traten von 39 Familien 26 der Kolchose bei.
Der Kolchose «Lenins Weg» traten 14v von 26 angekommenen Familien bei, in die Kolchose „Kirow“ traten alle 16 Familie ein, insgesamt wurden 66 Familien Mitglied von Kolchosen.
Der Umsideler Blum arbeitet als Kolchosvorsitzender, er hat ein gutes Verhältnis zur Arbeit.
In der Kolchose „Kirow“ arbeitet Fink als Tischler, er arbeitet gut.
Am Tag des 24. Jahrestags der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution wurde er vom Vorstand der Kolchose als guter Arbeiter ausgezeichnet. Bei der Durchführung der Geld- und Sachlotterie nahmen die deutschen Umsiedler der Kolchose Budjonny aktiv teil, so dass sich Walk für 200 Rubel, Bagelgam für 200 Rubel, Schernet für 200 Rubel usw. anmeldeten.
Daneben gibt es auch deutsche Umsiedler, die nicht arbeiten wollen, zum Beispiel Andrej Genrichowitsch Günter, der als Traktorfahrer auf dem Kollektivgut „Tscharych Chonich“ arbeitete, seine Arbeit jedoch vernachlässigte und deshalb entlassen wurde.
Es gab Fälle, in denen die Deutschen in den Kolchosen namens "Kalinin" und „Krasnaja Agronomija“ nach ihrer Ankunft sonntags nicht zur Arbeit erschienen und dies damit begründeten, dass sie in ihrer Republik an den Wochenenden nicht gearbeitet hätten, aber auf diese Erklärung hin wurde ihnen die notwendige Erklärung über den Erlass der Regierung gegeben, gemäß dem sie umgesiedelt worden waren, was sie dazu zwang, mit allen Kolchosen gleichberechtigt zu arbeiten. In der Region kommt es zu unerlaubten Umsiedlungen, so sind beispielsweise drei Familien aus dem Fleischwirtschaftsbetrieb Osjorny unerlaubt in die Kolchose Budjonny umgezogen. Die Leitung der Kolchose hat sie nicht gemäß dem Dekret des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 26.06.1940 zur Verantwortung gezogen. Es gibt auch Fälle, in denen die Arbeit in der Kolchose „Altyn Chul” verweigert wurde: Der Umsiedler Andrej Karlowitsch Gart weigerte sich, zur Holzfällarbeit zu fahren. Seifert, der bei der Maschinen- und Traktoren-Station arbeitete, weigerte sich, zur Arbeit zu gehen, ohne Gründe dafür anzugeben. Die Leitung der Maschinen- und Traktoren-Station leitete den Fall ebenfalls nicht an das Gericht weiter, um ihn gemäß dem Dekret zur Verantwortung zu ziehen. Die überwiegende Mehrheit der deutschen Umsiedler im Wolga-Gebiet arbeitet gewissenhaft in Kolchosen, Sowchosen und anderen Siedlungen.
Instrukteur und Ausbilder
des Schirinsker Bezirks
Bezirkskomitee der Allrussischen Kommunistischen Partei (Bolschewiken)
Makejewa
Abteilung für Dokumente der neuzeitlichen Geschichte des russischen Staatsarchivs in der Republik Chakassien,Bestand 2, Verz. 1, Dossier 808, Blatt 317. Original. Maschinenschrift.